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Vorstellungsrunde

Gärtnerinnenhof Blumberg

Der Gärtnerinnenhof Blumberg (bei Ahrensfelde im Barnim) ist was ganz Besonderes und existiert seit 1992 an dieser Stelle. Was als Projekt begann entwickelte sich über die Jahre zu einer wahren Oase, fußend auf den Grundstrukturen der alten Gärtnerei des Schlosses Blumberg. Im Jahr 2019 übernahmen Isy und Maria den Hof. Isy (33) selbst ist seit 2007 auf dem Hof und gelernte Gemüsegärtnerin mit Meisterabschluss. Maria hatte 2013 hier ihre Ausbildung mit Schwerpunkt Gemüsebau absolviert und war anschließend 3 Jahre in Kanada/USA unterwegs um ihr Wissen zu vertiefen. Beide leiten nun die Geschicke des EU-Bio-Betriebs. Auf zirka 5 Hektar werden nach ökologischen Grundsätzen Gemüse, Kräuter und Obst angebaut. Mit viel Herz & Handarbeit geht es zur Sache. Die Qualität und der rücksichtsvolle Umgang mit der Natur stehen an erster Stelle – was sie außerordentlich beliebt macht auf den Wochenmärkten in Berlin und bei den Marktschwärmereien die sie beliefern.

Die Vorstellungsrunde wurde geführt mit Isabel Burmeister (Spitzname: Isy). Rechts im Bild Mitgärtnerin & Geschäftspartnerin Maria Natt.

Was sind aktuell die drei beliebtesten Produkte bei euch im Sortiment?

Das ist eine fiese Frage, wir haben doch gerade noch gar nichts. (Das Interview wurde Ende März geführt.) Aber in der Saison sind das die Salate. Vor allem der Wildkräutersalat und der Feldsalat. Dann immernoch die Klassiker wie Möhren und Kartoffeln. Und natürlich jegliches Fruchtgemüse. Tomaten, Zucchini & Kürbisse.

 

Welches war das schönste Kompliment, das Euch jemand einmal gemacht hat in Bezug auf eure Produkte?

Da gab es Zwei wirklich schöne. „Euer Gemüse macht mein Leben so viel schöner.“ Und dann noch: „Seitdem ich euer tolles Gemüse kaufe, kann ich das Zeug aus dem Supermarkt nicht mehr essen.“ Toll, oder? Wichtiger als ein Bio-Label auf den Produkten ist uns eh, was in ihnen steckt: klar bio, aber auch Regionalität, Nachhaltigkeit, Transparenz und faire Entlohnung.

Habt ihr Rezeptideen oder Tipps zu euren Produkten, auf die man so nicht kommen würde?

Da haben wir zu viele Produkte. (lacht) Und oft ist weniger mehr, Gemüse pur ob roh oder gegarrt ohne viele Extras ist bei guter Qualität ein Genuss.

Kann man euch besuchen? Welche Möglichkeiten gibt es?

Ja, klar. Während des Hofverkaufs immer freitags von 11 bis 16 Uhr steht die Tür für eigenständige Besichtigung des Hofes offen. (Krummenseer Str. 5a, 16356 Ahrensfelde-Blumberg)

Seid ihr der Saisonalität unterworfen?

Na aber volle Möhre. Saisonalität ist unser Thema. Die Hauptsaison mit der meisten Auswahl ist im Juli, August, September und Oktober. Im Frühjahr gibt’s bei uns verschiedene Salate, Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Radieschen, Rhabarber, Erdbeeren, grüner Spargel. Im Sommer geht es weiter mit Erdbeeren, Rhabarber und Spargel. Herbst ist Kohlzeit zusammen mit dem Kürbis und Wurzelgemüse und sowie den Wintersalaten. Und zur Winterruhe gibt es immerhin bei uns noch Feldsalat und Lagerware (Kartoffeln, Möhren, Kohl, Bete). Die Auflistung erhebt natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 😉 

Was wird euer nächstes Projekt? Was plant ihr noch in Zukunft?

Aktuell einen Erweiterungsbau. Eine neue Halle für die Warenlagerung und das Packen für die Märkte / Marktschwärmer,  mit neuer Waschstation fürs Gemüse. Weiterhin geht es um die flächenmäßige Erweiterung des Betriebes auf unbewässerte Flächen um ausreichend Kartoffeln und Kürbis zu produzieren und die Fruchtfolge zu verbessern. Wir haben einige Hektar Ackerland von umsichtigen Dorfbewohnern dazu bekommen. Hier wollen wir auch Grünschnitt zum mulchen ernten um langfristig ein Mulchsystem in der Gärtnerei zu etablieren ohne Input von außen. So stärken wir die eigene Kreislaufwirtschaft und können viel für den Humusaufbau tun. Naja und dann träume ich immer noch von noch mehr Fläche für Beerenobst. Mal sehen was daraus wird.

Wichtiger als ein Bio-Label auf den Produkten ist uns eh, was in ihnen steckt: klar bio, aber auch Regionalität, Nachhaltigkeit, Transparenz und faire Entlohnung.

Isabel Burmeister vom Gärtnerinnenhof Blumberg

Lebt ihr die lokale bzw. regionale Zusammenarbeit mit anderen Erzeugern / Weiterverarbeitenden / Lieferanten? Wenn ja, wie sieht diese aus?

Ja, das tun wir. In erster Linie beim Zukauf von Produkten befreundeter Betriebe sobald unsere eigene Lagerware alle ist im Winter. Wir teilen uns auch die Fahrtwege mit anderen Erzeugerinnen der Schwärmereien. Und man leiht sich auch mal ein Auto, Maschinen bis hin zu Arbeitskraft aus – Peters Landwirtschaft sei hier gedankt.  

Was ist aktuell dein persönliches Lieblingsgericht?

Für mich gerade eine gute Rettich-Kartoffel-Suppe. Ich hab auch Maria gefragt. Für Sie ist es aktuell selbstgemachtes fermentiertes Gemüse aus dem Herbst plus die ersten grünen Blättchen die es derzeit gibt. Um diese Jahreszeit (im Frühjahr) ist Grünzeug was sehr Besonderes.

Was bedeutet Marktschwärmer für euch?

Es bedeutet vor allem Preissouveränität, wir können unsere Preise so gestalten, dass der Betrieb nicht nur so „irgendwie klarkommt“, sondern dass wir z. B. auch faire Löhne zahlen können für die harte Arbeit hier. Wir konnten seit 2018 mittlerweile den Stundenlohn von 9,50 € auf 12,50 € erhöhen. Generell haben wir eine starke Absatzsteigerung verzeichnen können durch diesen zweiten total regionalen Vertriebsweg.

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Wenn Du ein Lebensmittel wärest: Welches wäre es? Und warum?

Ich glaub, ich wäre Eiskraut: Ich brauche wenig Wasser, zumindest vergesse ich ständig genug zu trinken, bin platzsparend klein und leiste trotzdem total viel. Außerdem hätte ich dann pinke Blüten und ich mag pink mittlerweile. 😀 Maria meinte Sie wäre ein Kohlenhydrat. Kohlenstoff ist einfach der heiße Scheiß.