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Vorstellungsrunde

Die Walnussmeisterei Böllersen

Es war ein weiter Weg für Vivian Böllersen (35), gelernte Öko-Agrarmanagerin von der selbst gepflanzten und teilweise crowdfinanzierten Walnussanlage inmitten der Veltener Luchwiesen nördlich von Berlin bis hin zur 2019 gegründeten Walnussmeisterei Böllersen. Diese verarbeitet und verkauft EG-Bio Walnüsse wie auch Haselnüsse in Herzberg im Nordwesten Brandenburgs, zwischen dem Löwenberger und dem Ruppiner Land. „Kooperation statt Konkurrenz“ und „Sinn vor Gewinn“ sind Vivians Leitgedanken. Das langfristige Ziel ist die Wiederbelebung des deutschen Walnussanbaus. Um das zu erreichen bietet die Walnussmeisterei nicht nur ihre leckeren Nüsse & Nussprodukte uns an, sondern auch das Knacken der Nüsse für Dritte, es gibt eine Walnussbaumschule mit über 15 Sorten sowie die Möglichkeit der Expertenberatung. So wurde und wird Schritt für Schritt ein deutschlandweites Netzwerk für die Walnuss aufgebaut – das wir mit unserem Kauf unterstützen können!

Die Vorstellungsrunde wurde geführt mit Vivian Böllersen.

Was sind aktuell die drei beliebtesten Produkte bei dir im Sortiment?

Walnüsse in ihrer pursten Form werden saisonunabhängig am liebsten von unseren KundInnen mitgenommen. Wir bieten verschiedene Sorten an, was das Verkosten der Walnüsse vor Ort oder zuhause spannend macht. Oft kommt dann noch mindestens ein Produkt dazu, in welchem die Walnuss in einer Form verarbeitet wurde wie im Öl, Senf oder Shampoo.

Die Top3 wäre also:

  • Walnüsse in der Schale. So halten sie sich einfach am besten was den Geschmack an geht.
  • das Walnussöl. Im Sommer zum Salate sehr lecker und super gesund.
  • Schokolierte Walnüsse. Trotz der temperaturbedingten Sommerpause stets gefragt und immer heiß zurückerwartet.

Welches war das schönste Kompliment, das Dir jemand einmal gemacht hat in Bezug auf deine Produkte?

„Man kann die Nüsse aus dem Supermarkt einfach nicht mehr essen, wenn man Eure kennt!“ ☺️

Hast du Rezeptideen oder Tipps zu deinen Produkten bzw. mit deinen Produkten, auf die man so nicht kommen würde oder die du immer gern weitergibst?

Naja, man kann mit den Nussschalen noch ganz schön basteln (z. B. Schwimmkerzen draus machen), wenn man sie ordentlich an der Naht geknackt hat. Und man kann mit dem Mus z. B. leckeres homemade-Eis zaubern, das Mehl zu einem kräftigen Walnussbrot verbacken oder mit dem Likör leckere Cocktails mixen. Die Möglichkeiten sind wirklich riesig und wir geben auch gerne Rezepte raus, wenn ihr danach fragt!

Kann man dich besuchen? Welche Möglichkeiten gibt es?

Unser Hofladen –  Im Eichholz 33, 16835 Herzberg – öffnet aktuell immer am letzten Wochenende im Monat, aber ab Oktober dann wieder jeden Freitag von 14:00 – 18:00 Uhr und jeden Samstag von 10:00 – 14:00 Uhr. Man kann uns aus Berlin kommend sogar super mit der Bahn erreichen: Die RB54 fährt von Berlin aus über Löwenberg zum Teil direkt zu uns aufs Dorf!

Doch das ist nicht alles – wir laden auch herzlich dazu ein, anregende Plauschmomente auf unserer Walnussanlage inmitten der Veltener Luchwiesen zu erleben. Während eines Feldrundgangs können dort alle Fragen rund um das Thema Walnuss gestellt werden. Weitere Informationen zur Ackerbegehung und eventuellen Änderungen der Öffnungszeiten gibt es z. B. auf unseren Social Media Accounts.

Bist du der Saisonalität unterworfen?

Die Ernte beginnt meist um den 1. Oktober herum, das ist auch die Zeit wo es dann Schälnüsse bei uns zu kaufen gibt – die ganz frischen Walnüsse, wo sich noch die Haut vom Kern abziehen lässt. Danach – etwa ab November – ist das Sortiment an getrockneten Walnüssen in der Schale am größten und gipfelt vor Weihnachten in bis zu 50 verschiedenen Walnusssorten bzw. -herkünften.

Daher ist die Walnusshochsaison schon eher in den Wintermonaten, wobei sich Walnüsse mit unter sehr lange lagern lassen, ohne Qualität einzubüßen. In der kalten Jahreszeit gibt es dann z. B. auch die schokolierten Walnüsse, denen es spätestens ab Mai zu warm wird. Dafür ziehen dann die Gebrannten Walnusskerne „Sommer“ (Thymian-Zitrone) ins Sortiment ein. Für die „Schwarzen Walnüsse“ werden die unreifen Nüsse zwar im Juni geerntet, müssen dann aber viele Wochen erst in einem Wasserbad und dann im Schraubglas eingeweckt ziehen, bevor man sie im Herbst zur Käseplatte oder mit einer Kugel Vanilleeis verspeisen kann.

Was ist aktuell dein persönliches Lieblingsgericht?

Bratwürstchen, Sauerkraut und Kartoffelpürree – niemals ohne den eigenen Walnusssenf, versteht sich. 😋

Walnusssenf im Glas. Foto: Die Walnussmeisterei – Böllersen.

Was wird dein nächstes Projekt? Was planst du noch in Zukunft?

In der Produktpalette:
Für die, die es cremig mögen, bringen wir demnächst ein fantastisches Walnussmus ins Glas, das weder bitter noch mit irgendwelchen Zusätzen versehen ist. Einfach pur aufs Brot, mit etwas Honig auf den Porridge oder zum sämigen andicken und abrunden von Soßen und Dressings: Ihr werdet es lieben!

Auf dem Hof:
Wir bauen nach wie vor auf unserem Grundstück, um unsere Arbeitsabläufe zu professionalisieren und die Bedingungen für unsere MitarbeiterInnen und Gäste zu verbessern: Die neue Knackhalle ist schon fast fertig und wird zur neuen Saison bezogen. Hier können wir dann endlich ohne Stufen und Stolperwege unsere Waren von A nach B schieben und in beheizten Räumen knacken. Geheizt wird dann natürlich mit den Walnussschalen, die beim Knackprozess anfallen. Für nächstes Jahr nehmen wir uns dann den Hofladen vor. Dieser soll ebenfalls gedämmt und erweitert werden, eine Kundentoilette muss her und eine großräumige Verarbeitungsküche steht auch auf der Wunschliste.

Und sonst so:
Dieses Jahr setzen wir außerdem einen langersehnten Traum von mir um – unsere Land- und Gartenwirtschaft direkt im Ort. Hierüber vermarkten wir unser eigenes Bio-zertifiziertes Gemüse fast ausschließlich an Selbstabholer ab Feld und beliefern ein-zwei Bioläden hier in der Region. Das ist sozusagen unser „Sommerprojekt“, damit uns auch ja nicht langweilig wird. 😉

Daher ist die Walnusshochsaison schon eher in den Wintermonaten, wobei sich Walnüsse mit unter sehr lange lagern lassen, ohne Qualität einzubüßen.

Vivian Böllersen von der Walnussmeisterei Böllersen

Lebt ihr die lokale bzw. regionale Zusammenarbeit mit anderen Erzeugern / Weiterverarbeitenden / Lieferanten? Wenn ja, wie sieht diese aus?

Ja, total! Wir sind von Anfang an auf die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben angewiesen, weil unsere eigene Walnussflächen ja erst peu à peu in Ertrag gehen. Wir lieben dieses Netzwerk und freuen uns über das bestärkende Miteinander: Ob die Ölmühle Katerbow, die aus unseren hofgeknackten Walnusskernen das hochwertige Walnussöl presst oder die Klosterfelder Senfmühle, die dann aus dem Presskuchen unseren leckeren Walnusssenf herstellt – ohne Kooperationen ❤️ wären wir lange nicht dort, wo wir jetzt stehen!

Wenn Du ein Lebensmittel wärest: Welches wäre es? Und warum?

Wenn ich ein Lebensmittel wäre, wäre ich definitiv eine Walnuss! 🐿️Warum? Weil ich die knackige Herausforderung liebe und gerne hinter der harten Schale des Lebens den weichen, gehaltvollen Kern entdecke. Außerdem bin ich vielseitig und kann in süßen und herzhaften Gerichten glänzen – ganz wie das Leben, das mit süßen und würzigen Momenten aufwartet!

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Was bedeutet Marktschwärmer für dich?

Als Produzent bei Marktschwärmer bedeutet diese Plattform für mich eine großartige Möglichkeit, meine hochwertigen Produkte einem engagierten und bewussten Kundenstamm anzubieten. Es ermöglicht mir, meine regionalen Erzeugnisse direkt an die Verbraucher zu verkaufen, ohne den Zwischenhandel, was zu einer faireren Entlohnung und einer stärkeren Wertschätzung meiner Arbeit führt.